Krankengeld und Nebenjob

Nebenbeschäftigung trotz Krankengeld? Soziale Sicherheit.

Hallo, ich kann seit einigen Wochen wegen Schulterbeschwerden (schmerzhaft versteift, keine Besserung trotz Operation und Rehabilitation) nicht länger berufstätig sein und Krankengeld bekommen. Ich kann nicht trainieren, weil meine Schultern nicht die übliche Arbeit im Praktikum verrichten können, wie z.B. Überkopfarbeiten, das Anheben von Last und auch die normalen Aktivitäten auf dem Labortisch (bei denen der Arm oft über die Schultern gehoben wird).

Am Anfang meines Krankenstandes meldete ich ein Nebengeschäft an, weil ich annahm, dass meine Schultern rasch wieder gesund werden würden. Ich könnte diese Aktivität zu Hause durchführen und sie enthält rein geschäftliche Aktivitäten wie die Steuerung des Computers+ des Telefons uvm. Nun meine Fragen: Kann ich diese Aktivität durchführen, während ich Krankengeld bekomme?

Es beeinflusst sicherlich nicht den Verlauf der Krankheit und beinhaltet Aktivitäten, die ich ohnehin zu Hause mache (Surfen im Netz etc.). Muss ich dies der Krankenversicherung mitteilen, auch wenn mein Zusatzeinkommen unter 400 Euro/Monat liegt? Fragen Sie jetzt und erhalten Sie eine rechtlich verbindliche Auskunft von einem Anwalt.

Liebe Ratsuchende, vielen Dank für Ihre Frage, die ich aufgrund der von Ihnen beschriebenen Sachverhalte und unter Beachtung Ihres Engagements wie folgt zusammenfassend beantworte: Der Vergütungsanspruch bei Erwerbsunfähigkeit unterliegt im Prinzip den Bestimmungen des Arbeitsrechts nach § 45 Abs. 3 SGB V. Erwerbsunfähigkeit besteht, wenn der Mitarbeiter seine letzte oder ähnliche Erwerbsarbeit wegen Erkrankung überhaupt nicht oder nur auf das Risiko einer Verschlechterung seines Zustandes ausüben kann.

Die Bewertung der Erwerbsunfähigkeit von Mitarbeitern basiert daher auf der letzten Erwerbstätigkeit vor Eintreten der Erwerbsunfähigkeit. Weitere Aktivitäten sind während dieser Zeit nicht allgemein ausgenommen, sondern nur in besonderen Fällen erlaubt, wenn keine medizinischen Befürchtungen vorliegen, dass dies den Heilungsprozess beeinträchtigen könnte. Insofern liegt die Beweispflicht beim Patienten, d.h. bei der geplanten Nebenbeschäftigung ist in jedem Falle eine ärztliche Erklärung ohne Widerspruch notwendig, da in der Regel eine Bescheinigung der Erwerbsunfähigkeit bescheinigt, dass ein Mitarbeiter in der Regel erkrankt ist.

Vor diesem Hintergrund hat das Landarbeitsgericht Rheinland-Pfalz am 20. August 2008 beschlossen (Az.: Sa 197/08): Der Mitarbeiter hat sich zu einem baldmöglichst genesenden Umgang zu verpflichten. Wenn der Patient während der medizinisch zertifizierten Erwerbsunfähigkeit tätig ist, kann dies das Tauglichkeitszeugnis ungültig machen. Ich kann Ihnen aus diesen GrÃ?nden nur empfehlen, Ihren Hausarzt sowie Ihre Krankenversicherung hinsichtlich der geplanten TÃ?tigkeit zu konsultieren, damit die UnschÃ?dlichkeit vor Beginn der TÃ?tigkeit geklärt werden kann.

Hoffentlich haben Ihnen diese Anmerkungen eine erste Orientierungshilfe gegeben und ich werde Sie gern persönlich beraten. Sollte es in Bezug auf Ihre Anfrage noch Unstimmigkeiten geben, möchte ich Sie bitten, von Ihrem Forderungsrecht gebrauch zu machen. Umfassende und individuelle rechtliche Beratung kann dadurch nicht ersetzt werden.