10 Stunden in der Woche Arbeiten

Zehn Stunden pro Woche arbeiten

Teilzeit und frühere Versicherungszeiten. und dann wieder 40 Stunden pro Woche. Auszubildende dürfen nicht mehr als 8 Stunden pro Tag arbeiten, d.h. in der 48-Stunden-Woche.

Mit 18 Jahren darf er nicht mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten.

75-Stunden-Woche: Und das ist in Ordnung?

Zuerst werden Sie ein arbeitender Sklave sein. Früher mussten die Arbeiter um acht Uhr im Arbeitszimmer sein. Brombeere, Mobiltelefon, permanente Verfügbarkeit, auch am Wochende? Heute arbeiten Akademiker in den meisten Industriezweigen selbständiger und beweglicher - aber vor allem: mehr. "Ein 24-Stunden-Tag und wenn nötig, machen wir die ganze Zeit mit" ist eine viel beschworene Beratungsweisheit.

In der Tat sind 10 bis 12 Werktage, ja 14 Stunden in der Beratung, aber auch in anderen hochkarätigen Branchen wie dem Investment Banking oder in großen Anwaltskanzleien häufiger die Norm als die Ausnahmen. Gerade junge Berufstätige, die sich einen Namen machen wollen, arbeiten oft bis an die Grenzen ihrer physischen Leistung. Zeitkonten, Gleitzeiten und Vertrauensarbeitszeiten haben Zeituhren und Stundenzähler abgelöst.

Für Arbeitgeber wie SAP oder die Würth AG gilt das neue Motto: "Es ist uns gleichgültig, wer wann kommt - das Wichtigste ist, dass Sie Ihren Auftrag erfüllen. "Die neue FlexibilitÃ?t eignet sich in der Regel fÃ?r hochqualifizierte Mitarbeiter, da sie mehr Eigenverantwortung mit sich bringt und frustrierendes Nichtstun erspart. Auf der anderen Seite gibt es beinahe immer viel zu tun - und es macht sich nicht von selbst.

Wenn Sie um 16.00 Uhr nach Haus gehen, weil Ihre Arbeiten getan sind, müssen Sie auch Angst haben, dass Sie vor Ihrem Vorgesetzten und Ihren Mitarbeitern faul sind. "Vor allem auf den oberen Stufen gibt es eine unglaubliche Anzahl von Menschen, die wesentlich mehr als 60 Stunden pro Woche arbeiten und 10 Stunden pro Tag gut finden.

In Deutschland sind Mehrarbeitszeiten üblich: Die effektive Durchschnittsarbeitszeit betrug im Jahr 2005 42,4 Stunden. Die vertragliche Vereinbarung ist jedoch geringer: durchschnittlich nur 38,4 Stunden. Doch eine kleine Schar von Vollzeitbeschäftigten ohne vertragliche Arbeitszeiten kann nur ermüdend lächeln: Im Durchschnitt arbeiten sie gar 50 Stunden pro Woche.

Dazu gehören auch Top-Manager, Rechtsanwälte und Managementberater. Zwar sind die tariflichen Arbeitszeitregelungen in Deutschland in der vergangenen Zeit stetig zurückgegangen, doch ist die tatsächliche Auslastung für eine kleine Anzahl hoch qualifizierter Mitarbeiter außergewöhnlich hoch. Gerade in Deutschland arbeiten Manager unter Druck: Vier von fünf Führungskräften arbeiten mehr als 50 Stunden pro Woche.

Bei einem Jahreslohn von mehr als 200.000 EUR arbeitet die halbe Führungskraft 60 bis 70 Stunden pro Woche. Dies ist noch mehr als in den USA. 96 Prozentpunkte der Umfrageteilnehmer arbeiten auch am Wochende, 85 Prozentpunkte verzeichneten in den letzten fünf Jahren einen deutlichen Anstieg der Auslastung. Die Klischees des Chefs, der seine Füsse auf den Tisch stellt und seine Angestellten die Arbeiten erledigen läßt, sind daher falsch: Je besser der Angestellte, umso mehr Überstunden pro Woche.

Manager mit vertraglichen Arbeitszeitregelungen arbeiten pro Woche etwas weniger als zehn Mehrarbeitsstunden. Trost: Wer härtere Arbeit leistet, bekommt in der Regel mehr. "Der Arbeitsaufwand nimmt mit dem Lohn nahezu linear zu", bemerkt Walter Jochmann von der Unternehmensberatung Bielefeld. Öffnungszeiten - ein Fötus? So ist die Wochenarbeitszeit durchaus geeignet, um damit ein wenig zu kochen.

Bei der Recherche zu ihrem Werk "Permit: Elite" beriet die Publizistin Julia Friedrichs junge Mitarbeiter. Ihre Schlussfolgerung: "In Unterhaltungen habe ich den Eindruck, dass die wöchentliche Arbeitszeit in der Geschäftswelt ein Fötus ist, der beinahe mehr wert ist als das fette Automobil oder die hübsche Ferienwohnung.

"Work-Life-Balance bedeutet, dass "Arbeit" und "Leben" gegensätzlich sind. Aber einen großen Teil des Arbeitstages widmen wir unserer Zeit. Sie zu überwinden bringt Zufriedenheit, Erkenntnis, Erfolgserlebnis - und auch Momente des Glücks. "Der Grund, warum Arbeitnehmer mit anspruchsvoller Tätigkeit relativ lange arbeiten, kann sein, dass sie sich mit ihrer Tätigkeit besser als die niedrigeren Einkommensschichten auskennen und die längere Arbeitszeit zu Recht als Investitionen in ihr menschliches Kapital betrachten.

Demnach ist die Arbeitszufriedenheit mit der eigenen Leistung in den gehobenen Qualifizierungsgruppen signifikant höher als in den untersten. Wenn Sie mehr verdienen und mehr arbeiten, kommt es zu dem wenig überraschenden Schluss, dass Ihnen der Beruf auch wichtiger ist - und umgedreht. Vier Fünftel aller Manager in Deutschland finden die gestiegene Arbeitslast trotz der außerordentlichen Arbeitslast anspruchsvoll oder sogar üblich.

Volle 95 Prozentpunkte unterstreichen, dass ihnen die Arbeit Freude macht. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass ihnen die extremen Höchstleistungen einen Adrenalinschub bescheren. Die Erscheinung hat gar einen Namen: "Flow". Der Fluß beschreibt nun eine kreative Raserei, in der konzentriert und motiviert zusammengearbeitet wird. Menschen, die im Fluss arbeiten, sind vollständig in ihre Arbeit vertieft, verlieren Zeit und Umwelt, agieren vollständig - und freuen sich darüber.

"Ich genieße meine Tätigkeit viel mehr, wenn ich unter Druck stehe und weiss, dass das, was ich mache, von Bedeutung ist. Diejenigen, die im Fluss arbeiten, sind nicht nur zufriedener, sondern auch viel leistungsfähiger als ihre Kollegen, die keinen Fluss spüren. Am meisten glückliche Momente gibt es bei der Arbeit. Was?

Es gibt jedoch einen Haken: Flow kann Sucht auslösen. Die Mehrzahl der in der Studie zur Work-Life-Balance -Studie untersuchten extremen Berufstätigen gab auch an, dass sie diese Aufgabe nur noch für einige Jahre wahrnehmen wollten. Auch und gerade bei den Hochqualifizierten ist der Wille zu deutlich kürzerer Arbeitszeit vorhanden - und zwar spätestens dann, wenn es um die Planung der Familie geht.

Wenn Sie von Ihrem Notebook aus auf der Straße oder zu Haus arbeiten, am Wochende rasch ein paar E-Mails verschicken und an der Urlaubspräsentation basteln, verschwimmen die Begrenzungen zwischen Beruf und Muße. Nachteilig dabei: Wer zu Haus immer im Standby-Modus ist, bekommt nicht genug Ruhe.

Teilzeitbeschäftigte arbeiten zum Beispiel oft ebenso gut wie Vollzeitbeschäftigte, weil sie sich durch die längere Erholungszeit besser auf ihre Aufgaben vorbereiten können. Wenn Sie wenig Zeit haben, sollten Sie sie so ernst wie Ihre Arbeit annehmen. Wenn Sie bis nach Einbruch der Dunkelheit im Arbeitszimmer sitzen, sollten Sie eine halbstündige bis eine volle Stunde früher am Morgen einsteigen.

Sonst ist das, was Spass macht, zulässig. Das klingt vielleicht seltsam, aber es hat sich gezeigt, dass Gesang genauso tiefes Glücksgefühl auslöst wie Geschlecht oder Nahrung und den Körper anregt. Zeitmörder wie Fernseher, Computerspiele oder Stunden des ziellosen Surfens im Netz machen dagegen in der Regel müde und untätig und sollten nur in kontrollierter Weise eingesetzt werden - wenn nötig mit einer Zeitmessung.

Selbst wenn Sie am Sonntagmorgen 14 Stunden schlafen möchten, ist es wichtig, einen regelmässigen Rhythmus einzuhalten. Manche große Unternehmen führen solche Schulungen für ihre Angestellten auch während der Arbeitszeiten durch. Also: Klagen nicht als Stöhnen abweisen, sondern das GesprÃ?ch und die Frage stellen: Ist es wirklich notwendig, dass ich so viel Arbeit habe?

Ich bin am Abend bewusst etwas mehr in der Gesellschaft, weil meine Kolleginnen freundlich sind und nur meine klagende Bekannte oder meine anklagende Geliebte mich zu Haus erwarte?

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