Qualitätsmanagement Zahnarzt

Qualitätsmanagement: Der Weg vom Zahnarzt zum Erfolgsteam

Wie kann man unnötigen Arbeitsaufwand vermeiden oder durch besseren Einsatz von Mitarbeitern und Equipment einsparen? Die Beantwortung dieser Fragestellungen kann in der Regel durch eine gute organisatorische Gestaltung und ein dokumentiertes Qualitätsmanagement (QM) erfolgen. Dennoch ist QM in der Zahnarztpraxis bisher kaum weitverbreitet. Im folgenden zweiteiligen Artikel werden Art und Vorteile eines QM-Systems dargestellt und die aktuellen und kostenbezogenen Aufwendungen erörtert.

Bereits seit 1989 wird der Gesichtspunkt "QM" in diversen Reform-Gesetzen und Handlungsempfehlungen immer wieder angesprochen, bis das GKV Modernisierungsgesetz alle Vertragsärzte ab dem Stichtag des Jahres 2004 endgültig zum Qualitätsmanagement aufforderte. Der Gesetzgeber - insbesondere 135 a SGB V - schreibt vor, dass Vertragsärzte "das Qualitätsmanagement in der Einrichtung einführen und weiterentwickeln müssen".

Staatliches QM - ein Verfluchung oder besser gesagt ein Glücksfall? Ganz gleich, wie man es sieht: Für eine effiziente und reibungslose Abwicklung in der täglichen Arbeit sollten sowohl hohe Anforderungen an unsere Mitarbeiter als auch die Durchgängigkeit der Prozesse in der täglichen Arbeit gestellt werden. Nur ein QM-System muss der Zahnarzt einführen und weiterentwickeln.

Laut einer Befragung von 39 zugelassenen niedergelassenen Ärzten des Verbandes Bayern haben mehr als 83% Zeit gespart, 88% die Verständigung verbessert und mehr als 70% die Atmosphäre und Motivation ihrer Mitarbeiter verbessert. Das ist Qualitätsmanagement? In der DIN EN ISO 9000 ist der Ausdruck Qualitätsmanagement als " koordinierte Aktivitäten zur Führung und Kontrolle einer Einrichtung hinsichtlich der Qualitätssicherung " festgelegt.

Es ist das Bestreben, die zahnärztliche Versorgung gemeinsam mit den Mitarbeitern kontinuierlich zu steigern und nach aussen sichtbar zu machen. Bemerkenswert ist, dass es keine Rolle spielt, ob das Qualitätsmanagementsystem zertifiziert ist oder ein selbst erstelltes Qualitätsmanagementsystem, das die Dokumentierung und Vergleichbarkeit der Prozesse sicherstellt.

Es gibt also zwei Optionen für die Einrichtung eines QM-Systems: Die Zahnärzte und ihr Mitarbeiterteam bauen ein selbst entwickeltes Qualitätsmanagementsystem nach eigenen Vorgabe auf. Eine anerkannte QM-Systematik wird eingeleitet (z.B. nach DIN EN ISO). Konkretes Bestreben des Qualitätsmanagements ist es aus zahnmedizinischer Perspektive, die Versorgung der Patientinnen und Patienten nicht nur von hoher Qualität, sondern auch ökonomisch und patientenbezogen zu gewährleisten.

Darüber hinaus sollen kontinuierliche Qualitätssteigerungen letztlich eine hohe Praxisqualität absichern. Damit die Verbesserung von Massnahmen und das Erreichen von qualitativen Zielen in der Praxis nicht dem Zufall überlassen bleibt, ist es erforderlich, das Vorgehen zu konzipieren und zu systemieren. Dies bedeutet: Mit einem QM-System wird es dann möglich sein, die Zahnmedizin auf einem hohen Level, zu kontrollierbaren Preisen, in einer angenehmen Arbeitsatmosphäre und mit reproduzierbarem Ergebnis zu bieten.

Unter QM ist vor allem ein ganzheitliches Betriebsführungskonzept zu sehen, mit dessen Unterstützung sowohl ökonomische als auch zahnärztliche Zielsetzungen leichter oder auch rascher realisiert werden können. Der Zahnarzt kann sich so z.B. aufgrund der klaren Zuständigkeiten besser beauftragen und den Ablauf der Praxis erleichtern. Grundsätzlich hat die Etablierung eines QM-Systems folgende Vorteile:

Im folgenden Heft werden die Messung der Qualität, die Evaluierung von QM-Systemen und der Zeit- und Arbeitsaufwand beim Aufbau eines QM-Systems erörtert.