Dojczland de

Die Dojczland de

Sie müssen einen Abdruck der rumänischen Steppe in Ihrem Herzen tragen, um sicher herauszukommen. Finden Sie die Zugzeichnung in Bukarest Gara de Nord statt in Stuttgart Hauptbahnhof. Das Dojczland. info ist ein Portal für in Deutschland lebende Polen. Am fünften Tag war ich unterwegs und konnte nicht stillstehen.

Die Stuttgarter Bahnstation erinnert an die Gara de Nord in Bukarest.

Djczland ("eBook", ePUB) von Andrzej Stasiuk

Der Gedichttramp von Andrzej Stasiuk ist ein Hilfs-Bukowski und Ersatz-Kerouac / Einer von Konrad SchullerDa fuhr durch das ganze Jahr. Keine nette Person, diese Ego-Figur, die der Pole Andrzej Stasiuk in seinem kleinen Straßenaufsatz "Dojczland" durch die Bahnhöfe der Bundesländer schlendern läss. Stasiuk's Vagabund, der Deutschland sozusagen aus den Toiletten rollt, ist eine der zweideutigsten Charaktere, die das polnisch-deutsche Theater in den letzten Jahren inszeniert hat.

Nicht, dass es hier ein letztes Portrait von Deutschland gibt. Aber er hat eine der unzähligen Masken dargestellt, die viele Pole heute noch benötigen, wenn sie Deutschland aushalten wollen, eine der vielen Tarn- und Schutzanzüge, die nötig sind, um diesen Nachbar zu durchstehen.

Für diesen Wanderer ist Deutschland tief untragbar; es ist das (demütigend hochwertige) "Auto des Onkels" und "die Geschichte meiner Großmutter: Sie war im Begriff zu krepieren, war schon an der Mauer, der Beamte änderte seine Meinung aus irgendeinem Grund, legte seine Waffe ein und ging fort. "Nach Deutschland zu gehen, ist anders als andere Ausflüge.

"Ein Umzug nach Deutschland ist eine psychologische Analyse. "Es ist eine von Stasiuks Zweideutigkeiten, dass es in seinem letzten Aufsatz trotz dieses Programmdiktums nicht um psychoanalytische Fragen geht, sondern um ihre Ablehnung. In Deutschland könnte die psychoanalytische Analyse sein - für diejenigen, die sie tragen. Die Überschrift des Buchs könnte das Leitmotiv dieser Fahrt gewesen sein: einfach nicht die Rechtschreibung dieses Staates zu nahe kommen lassen, einfach nichts von Deutschland mitbekommen.

Lass uns bei Dojczland einkehren. Wäre alles unter Kontrolle, wäre die kühle Haltung mehr als eine hoffnungslose Maskierung, könnte er sich an das Motto halten, das er sich Tag und Nacht vorstellt: "Ja, in Deutschland war es kalt" - nach dem Fruehstueck und vor dem Schlaf.

Für diesen Menschen kann Deutschland nicht "kalt" sein. Eine psychoanalytische Untersuchung? In Stuttgart Hbf denkt man an die Gara de Nord in Bukarest, und wenn man den Einwohnern nicht aus dem Weg gehen kann, vergisst man die Deutschen. Da ist der Bahnhof von Berlin nach oben überflutet und schiesst ihm den Vagabund durch den Schädel, das wäre nett - oder noch besser: Deutschland ohne die Deutschen.

Das ist eine traurig wirkliche Story, die uns ein wenig überstürzt. Das ist die Erzählung der beiden Kaczynski, die bis vor wenigen Tagen mit dem Schrecken vor Deutschland die Wahl gewonnen haben, es ist die Erzählung von unzähligen Freundschaftsversuchen, die auf Sandboden ablaufen. Denn am späten Abend steht der angeschossene Grossvater in der Gaststube und man kann sich nur in den schlechten, althergebrachten Ziffern nachlesen.

In Dojczland ist es eiskalt. In Auschwitz war der Bundespapst Joseph Ratzinger anwesend - und da war der Schurke mit seinem Balken im Gepäck, der selbst einmal "schwache Knie" hatte, als er nach Auschwitz kam. "Goldfeuer, violettes Blut" - so wunderschön können wahre Meisterwerke sein.

Dojczland": Andrzej Stasiuk.

Mehr zum Thema