Eine Abmahnung kann im Internet fast jeden treffen, aus unterschiedlichsten Gründen und wegen der …
Rücksendung Onlinehandel
Online-Handel zurückDigitale Welt; Online-Handel. Muß ich die online bestellte Ware in der Originalverpackung zurücksenden?
Online-Handel: Jede zweite Rendite geschädigt
Besichtigung des Logistikzentrums von Siebenlehn. An dieser Stelle landen die vom Käufer zurückgegebenen Waren. Bei der weiteren Vorgehensweise spielt es keine Rolle, ob das Produkt in einem Shop oder im Internet erstanden wurde. Das Reklamationsmanagement von Mercedes-Benz wird von Markus Rehm geleitet: "Zuerst überprüfen wir, ob der Auftraggeber das korrekte Produkt an uns zuruckgegeben hat.
Wir prüfen auch, ob das Produkt vollständig oder beschädigt ist. Der zurückgesandte Gegenstand wird auf Verschleißerscheinungen geprüft und gewaschen. Besondere Aufmerksamkeit wird den noch vorliegenden Angaben gewidmet, die der kurzfristige Eigentümer nicht entfernt hat: "Wir prüfen jeden Gegenstand stets auf seine Angaben. Dabei wird der Aufsatz auf Werkseinstellungen zurückgesetzt und anschließend entfernt.
Käthe Henschler vom Konsumentenschutz Sachsen: "Derjenige, der ein Produkt zurückgibt und nutzt, muss zunächst selbst dafür Sorge tragen, dass er alle Angaben auslöscht. Im Nachhinein ist der Anbieter jedoch dafür zuständig, dass alle Angaben beim Wiederverkauf eines gebrauchten Geräts vernichtet werden. Die Tatsache, dass Retouren als neue Waren wieder auf den Markt gebracht werden, ist jedenfalls für die großen Handelsketten atypisch.
Es gibt jedoch keine gesetzliche Festlegung, wann ein Produkt eine Neuheit ist und wann es benötigt wird. Nur kurzzeitig getestete und ohne Verschleißerscheinungen zurückgegebene Laptops gelten nach geltendem Recht als wiederhergestellt. Erkennt ein Käufer, dass ein von ihm erworbenes Produkt nicht von Neuem ist, kann er es zurückgeben. In den meisten Fällen werden jedoch bereits veräußerte Produkte zu wesentlich günstigeren Preisen verkauft.
Nochmals Markus Rehm von Cyberport: "Wir stellen die bei uns eingegangene Rücksendung als so genannte B-Waren in unserem Onlineshop zur Verfügung. Vor allem der Online-Handel beklagt inzwischen jedoch, dass es sich bei nahezu jeder zweiten Rücksendung um von der Kundschaft geschädigte Waren handelt. Diese Waren können Sie nur mit hohem Rabatt wiederverkaufen.
Der Wahnsinn der Retouren im Online-Handel hat Konsequenzen
Das Onlinegeschäft boomt - und die Anzahl der Renditen nimmt mit dem Zuwachs zu. Jedes Jahr geben die Kundinnen und Kunden Pakete im dreistelligen Millionenbereich an Amazon und Co. zurück. Shopping macht Spass - aber es wird oft bedauert: Deutsche Online-Shopper senden jedes Jahr hunderte Millionen Pakete an Amazon, Otto, Samsung, San Francisco, und Co. zurück.
Aber wie gehen die Online-Riesen mit dieser Retourenflut um? Vor allem Amazonas ist unter Beschuss gekommen. Großunternehmen wie Amazon und Otto machen die Anzahl der versendeten Päckchen ebenso geheim wie die Anzahl der Sendungen. Der deutsche Online-Handel hat nach Angaben des Versandhandelsverbandes beinahe 58 Mrd. EUR an Kunden verschickt.
Kurier-, Express- und Paketversand haben ein schwindelerregendes Ausmaß erreicht: Es gibt an der Uni Bamberg eine Arbeitsgemeinschaft für Renditeforschung, die im Jahr 2013 von 250 Mio. Renditen ausgegangen ist; eine jüngere Einschätzung liegt noch nicht vor. Der Online-Handel ist in den letzten fünf Jahren kräftig gewachsen, daher gehen Fachleute davon aus, dass auch die Anzahl der Renditen gestiegen ist.
Amazonen sortieren zurückgegebene Waren und sogar neue Erzeugnisse - und vernichten sie im großen Maßstab. Das Online-Modehaus aus dem Hause der Firma bietet eine in der Branche ungewöhnliche Durchsichtigkeit. Im Jahr 2017 hat das in Berlin ansässige Traditionsunternehmen 300.000 verschiedene Markenartikel im Programm und versandte über 90 Mio. Stück in 15 europäischen Ländern. Besonders oft werden Kleidung und Schuhen zurückgegeben: "Die durchschnittliche Rücklaufquote über alle Filialen beträgt 50 Prozent", sagt eine Pressesprecherin - die Rücklaufquote in der Modebranche ist größer als bei anderen Waren.
Geringfügig geschädigte Waren werden günstiger geliefert, einige davon spenden. Davon sind rund 0,05% aller Beiträge betroffen", heisst es in der Stellungnahme des Konzerns. Onlinehändler machen Gewissensbisse für unsere Kundinnen leicht: 100 Tage Umtauschrecht. Da aber jede Rendite hohe Ausgaben mit sich bringt, versuchen die Firmen, die Anzahl der Renditen nicht unermesslich ansteigen zu lassen. 2.
Die Rücklaufquote war nach Angaben des Bamberger Rücklaufforschers Asdecker auch zum Zeitpunkt des vergleichbaren Quelle-Katalogs vermutlich nicht viel geringer. Fotoapparate über der Theke, Drohnen und Bezahlung per Gesichtserkennung: Der Einzelhandel entwickelt sich wieder. Amazonen und Otto liefern keine Angaben, aber beide Firmen unterstreichen, dass Retouren nur in seltenen Fällen zerschlagen werden.
Der überwiegende Teil der Güter kann direkt wieder zum Kauf angeboten werden", sagt Otto. "Ein " sehr kleiner Prozentsatz " der Rücksendungen konnte nicht mehr in neuwertigem Zustand zurückgegeben werden, erläutert ein Sprecher von Otto. Otto und Amazon veräußern diese beschädigten Waren an Recyclingunternehmen, die sie dann auf eigene Faust wiederverkaufen.
Laut dem Unternehmen hat Amazon mehrere Maßnahmen ergriffen, um die Anzahl der verkauften Artikel zu mindern. Hierzu zählen der vergünstigte Retourenverkauf, Sachspenden an nicht gewinnorientierte Unternehmen, die Wiederverwertung oder der Ankauf. "Amazon agiert unserer Meinung nach beispielhaft im renommierten Konsumgütermarkt für Textil, Lebensmittel und Werkzeuge", sagte Stefan Grimm, geschäftsführender Gesellschafter der Schnäppchen-Plattform resposten. de, in einem Gespräch mit dem Online-Handelsmedium für E-Commerce.
Amazonen verkaufen nicht nur auf eigene Faust, sondern fungieren auch als Lager- und Versanddienstleister für viele kleine Online-Händler - eine dieser Leistungen ist die Abfallentsorgung. Amazon beantwortet ausschließlich Anfragen zum jeweiligen Verfahren mit einem generellen Engagement zur Abfallvermeidung. Mangels zuverlässiger Angaben ist nicht klar, wie viel geschädigte oder zurückgegebene Güter wirklich beseitigt werden.
Basierend auf der sehr niedrigen Entsorgungsrate von nur 0,05% für die gesamte Industrie würde dies dazu führen, dass jährlich mehrere Mio. Stück in ganz Europa für eine zweistellige Milliarde Transporte vernichtet würden - zumindest. Der Online-Handel hebt sich dadurch aber nicht quantitativ ab, im Gegenteil. Denn der Online-Handel ist in der Regel nicht nur eine Frage der Quantität.
Der WWF schätzt im Jahr 2017, dass allein in Deutschland jährlich 18 Mio. t Nahrungsmittel im Abfall enden werden.