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Sprachenschule | Max-Planck-Gesellschaft Sprechen, erläutern, diskutieren, überzeugen, lehren - was man mit Sprachen macht, geht weit über den Informationsaustausch hinaus. Weder Wirtschaft noch politische, weder Religionen noch Naturwissenschaften, weder Rechte noch Poesie. Aber die Erscheinung der Sprachen hält viele Geheimnisse bereit: Was ist der Grund für diese einmalige Menschheit? Welche Formen hat unsere eigene Landessprache in unterschiedlichen Regionen der Erde angenommen?

In einem Hirnschlag stirbt ein Neuron im Hirn. Es kann sich nicht selbst regenerieren, aber das Netz der Hirnnerven kann sich umstrukturieren und Schlaganfallpatienten können ihre Ansprache wiederfinden. Am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurobiologie wird untersucht, wie diese Restrukturierung unterstützt werden kann in Nimwegen.

Weil selbst die Sprachgrammatik es uns nicht ermöglicht, einen ganzen Satzbau im Vorfeld zu erwägen. Wo und wie wird die Rede im Hirn bearbeitet? Eine wesentliche Voraussetzung für das menschliche Sprachverständnis ist das Hirn. Vor mehr als 150 Jahren wurden Hirnareale gefunden, die für das Sprachverstehen und Reden unerlässlich sind.

David Poeppel, Leiter am Max-Planck-Institut für Ästhetische Empirie, zum Beispiel, erforscht, wie Sprachsignale, die als Klang ins Gehör gelangen, im Hirn korrekt aufbereitet werden. Andersherum, wie die Lösung im Hirn erzeugt und als gesprochene Worte ausgedrückt wird. Das Max-Planck-Institut für Sprachwissenschaft, Peter Hagoort, beschäftigt sich mit der Frage: Wie kombiniert das Hirn unterschiedliche Information aus unterschiedlichen Informationsquellen zu einer Nachricht mittels Sprachausgabe?

Als erster Wissenschaftler setzte er besondere Messverfahren ein, um das Hirn beim Reden zu beobachten. Unter anderem hat er herausgefunden, dass das Hirn zuerst grammatikalische Information über ein bestimmtes Wortgut erfasst, bevor es seinen Ton auswertet. Was ist die Funktionsweise der Sprachen? Sprachen sind da, um zu reden, aber das ist eine große Aufgabe für die Wissenschaft.

Am Max-Planck-Institut für Sprachwissenschaft haben Wissenschaftler um Stephen C. Levinson entdeckt, dass sich Menschen in einem Gespräch verblüffend rasch umdrehen. Überraschend, denn unser Hirn benötigt für die Erzeugung eines Wortes wenigstens 600 ms. Levinsons Mitarbeiterin Antje Meyer vom Max-Planck-Institut für Sprachpsychologie erforscht, welche Taktik die Menschen anstreben.

"Langsames Reden und Unterbrechungen im oft mit "Ähs" gefüllten Text tragen dazu bei, dass der Redner Zeit zum Nachdenken gewinnt. Wodurch lernt man Sprachen? Warum das so ist, hat Angela Friederici, Leiterin am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, erfahren: "Bis zum Alter von drei Jahren ist nur ein Teil des Gehirns an der Verarbeitung von Sprachen interessiert.

Und wie funktioniert die Fremdsprache? Gerade in der Fachliteratur wird klar, was für eine Auswirkung hat. Wie wir auf ein literarisches Werk nicht nur geistig, sondern auch physisch eingehen, erforscht Winfried Menninghaus, Leiter am MPi. Es werden neue Arten und Verfahren zur Messung der ästhetischen Effekte erforscht.

Am Max-Planck-Institut für Ästhetische Empirie in Frankfurt am Main untersucht Winfried Menninghaus, wie Menschen nicht nur geistig, sondern auch physisch auf Poesie und Poesie eingehen. In der Tat ist es dem Wissenschaftler aber gelungen, zum ersten Mal Poesie und Rhetorik in ihrer Auswirkung zu messen. So gibt es zum Beispiel eine erstaunlich klare Ansammlung von Klängen und Schriftzeichen in ganz anderen Sprachen.

Darüber hinaus gibt es fundamentale Ansätze, um Mißverständnisse in der Verständigung aufzuklären und zu beseitigen, wie Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Sprachwissenschaft erfuhren. Russell Gray, Leiter am Max-Planck-Institut für Humangeschichte, geht der Fragestellung nach, wie die Sprachenvielfalt zustande kam. Beeinflußt der Sprachgebrauch das Nachdenken? Die Verknüpfung von Kunst und Wissenschaft, Wahrnehmung und Denkweise ist eine uralte und immer noch hochaktuelle Thematik.

Am Max-Planck-Institut für Sprachwissenschaft haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Deutsch - und Englisch-Muttersprachler die Bewegung anders empfinden. Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Wort und Schrift? Nicht umsonst haben wir Menschen mit Sprach- und Musikübertragung zwei Kommunikationswege, die kein anderes Wesen hat. Der Mensch hat sich im Verlauf der Entwicklung so sehr gewandelt, dass er beides kann.

In beiden Gebieten spielt die Melodie eine große Bedeutung - zum einen die Sprechmelodie, also die Hervorhebung von Worten oder der Ton des Sprechens, zum anderen die Melodiewahrnehmung in der Melodie. Studien am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurobiologie haben gezeigt, dass dieselben Gehirnareale an der Bearbeitung von Sprach- und Musikmelodien mitwirken.

Neben Sprach- und Literaturwissenschaftlern, Diplompsychologen und Kognitionswissenschaftlern beschäftigen sich auch Wissenschaftler aus verwandten Gebieten mit dem übergreifenden Thematischen. Genforscher erforschen, wo und wie die Rede in unserem genetischen Material zuhause ist. Im Max-Planck-Institut für menschliche Entwicklung erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie man am besten mit der Schriftsprache umgehen kann.

Dabei werden die Fragestellungen rund um das Thema Sprachen und Reden den Forschern noch lange nicht ausreichen.

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