Eine Abmahnung kann im Internet fast jeden treffen, aus unterschiedlichsten Gründen und wegen der …
Krankschreibung Wochenende Arbeitsrecht
Gesetz über den Krankenstand am WochenendeAnwalts-Flatrate
Inhaltsangabe: Der Auftraggeber kann auch eine Bescheinigung über die Arbeitsunfähigkeit vor dem Ende der drei Tage. Mein Problem: Am vergangenen Tag wurde ich an der Magen-Darm-Grippe erkrankt und am darauffolgenden Tag rief ich meinen Vorgesetzten an. Ich habe mich über das Wochenende erholt und konnte heute, montags, die Arbeiten wieder aufnimmt. Jetzt gibt es in unserem Unternehmen eine Vorschrift in der Betriebsordnung, dass man eine AU mindestens mit Verfall des dritten Kalendertags der Krankheit beizubringen hat.
Es war mir daher bewusst, dass ich, wenn ich an diesem Tag noch erkrankt wäre, auch eine AU vorstellen müsse. Das Arbeitsreglement sieht auch vor, dass eine AU immer vor Krankheitsbeginn für ein Wochenende eingereicht werden muss. Nun habe ich das Dilemma, dass ich am Wochenende keinen Doktor besucht habe und daher keine AU vorweisen kann.
Ich bin heute wieder fit und kriege natürlich keine AU vom Doktor. Wie kann ich aus diesem Problem herauskommen oder gibt es keinen Weg? Im Krankheitsfall hat Ihr Auftraggeber faktisch verfügt, dass immer vor einem Wochenende eine Bescheinigung über die Erwerbsunfähigkeit vorgelegt werden muss. Das Gesetz sieht die Abgabe einer Erwerbsunfähigkeit nach drei Werktagen vor ( 5 Abs. 1 S. 2 des Entgeltfortzahlungsgesetzes).
Der Dienstgeber kann aber auch früher die Abgabe fordern ( 5 Abs. 1 S. 3 des Entgeltfortzahlungsgesetzes). Ihre Arbeitgeberin hat von dieser Option im Rahmen der Arbeitsvorschriften profitiert. Eine Zuwiderhandlung gegen diese Verpflichtung kann vom Auftraggeber verwarnt werden und eine Kündigungsfrist im Wiederholungsfall begründen (Landesarbeitsgericht Köln, Urteil vom 22.12. 2005 - 6 Sa 1398/04 und 09.02. 2009 - 5 Sa 926/08).
Das wirft die Fragen auf, wie mit dieser Lage umgegangen werden soll: In einigen Fällen wird von Ärzten im Nachhinein eine Bescheinigung über die Arbeitsunfähigkeit ausgestellt. Bei den Leitlinien zur Arbeitsunfähigkeit handelt es sich um eine Ausnahmeregelung und "nach sorgfältiger Prüfung" (§ 4 Abs. 3 Richtlinien zur Arbeitsunfähigkeit, Stand: 22.07.2013). Insofern rate ich Ihnen, heute mit Ihrem Familienarzt darüber zu sprechen, ob es diese Moglichkeit gibt.
Hab ich richtig begriffen, dass ich von meinem Auftraggeber im Falle eines Verstoßes gegen die Arbeitsvorschriften mit arbeitsrechtlichen Folgen in Gestalt eines Abmahnschreibens rechnen muss? Heißt das, dass der Unternehmer nicht einen Tag Ferien abrechnen oder für diesen Tag unentgeltlich buchen kann? Liebe Ratsuchende, die arbeitsrechtlichen Folgen können durchaus gegen Sie gerichtet sein.
Darüber hinaus räumt 7 Abs. 1 des Entgeltfortzahlungsgesetzes dem Dienstgeber das Recht ein, die Entgeltfortzahlung zeitweilig abzulehnen. Er hat jedoch keinen Anspruch auf dieses Recht, wenn die Erwerbsunfähigkeit unbestritten ist oder Sie sie auf andere Weise vorbringen. Dieses Recht zur Leistungsverweigerung entfällt ferner, wenn sie ohne eigenes Verschulden keine Bescheinigung über die Erwerbsunfähigkeit vorweisen konnte. Haben Sie neben Ihrer Tätigkeit auch mit rechtlichen Fragestellungen zu tun?