Abmahnung österreich

Dieser Geist hat einen Namen: DSGVO. Momentan gibt es nur ein einziges Problem unter den Gründern im Internet.

Schätzungen zufolge haben sich mehr als 30 % der Firmen noch gar nicht mit dem Problem befasst. Die anderen 30 % sind bereits mit dem Problem befasst, aber die Implementierung ist noch weit entfernt. Damit kann man wohl schon heute davon ausgehen, dass vor allem über der deutschen Volkswirtschaft ab dem 24. August ein wahrhaft warnender Tsunami ausbrechen wird.

Sicher haben die warnenden Anwälte die fertiggestellten Formen im Kopiergerät und spüren die große Wahrscheinlichkeit, leicht verdiente Gelder zu bekommen. Eine ähnliche Hektik müssen die österreichischen Bürgerinnen und Bürger gefürchtet haben. Damit die DSGVO, die im Wesentlichen den Schutz von Daten für Verbraucher, Interessierte und Internet-Nutzer verbessern soll, nicht zu einem Instrument der Zerstörung der österreichischen Volkswirtschaft wird, hat die österreichische Bundesregierung die meisten Sanktionsmöglichkeiten in der DSGVO auf einmal und unvorhergesehen entkräftet, wie HISE meldet.

Warnende Anwälte, die sich wie in Deutschland die Ignoranz der einzelnen Unternehmen zunutze machen und deshalb gerade bei ersten Verstößen Geld verdienen wollen, haben bei unserem Südnachbarn keine Chancen mehr. Journalistinnen und Journalisten können persönliche Angaben für publizistische Aufgaben unter Missachtung wichtiger Aspekte der DSGVO aufbereiten. Wissenschaftlern und Künstlern steht es frei, persönliche Angaben für naturwissenschaftliche, künstlerischen und literarischen Zwecken ohne die Verwendung der DSGVO zu verwenden.

Über jedem schwingt das Schwert des Damokles, eine Warnung. Die Warnindustrie wird ab Anfang März wieder einmal beweisen können, wie gut sie funktioniert. Wenn die neue Regierung nicht von der Initiative Österreichs beeindruckt ist und diesem Beispiel folgt. Mit der fragmentierten Kompetenzsituation zu den Bereichen Vernetzung, Recht, Unternehmen und Bürgerrecht wäre es jedoch ein echtes Wundertat, wenn Deutschland die DSGVO so drastisch entschärfe wie die österreichischen.