Wie viele Minijobs darf man haben

Studierende müssen für Teilzeitjobs exakt kalkulieren

In Berlin - Die Studierenden sind beinahe immer arm an Geld, ein Teilzeitjob ist daher für die meisten ganz selbstverständlich. Aber Achtung: Wer zu viel Geld verdiene, zahle am Ende mehr. Zweidrittel (66 Prozent) der Studierenden erhalten zusätzlich zum Unterricht etwas. Rund 73% der Studierenden wollen sich etwas mehr Geld leihen, 61% benötigen ihren Beruf, 60% wollen durch ihr eigenes Geld mehr Unabhängigkeit von ihren eigenen Familien.

Wer aber zu viel Geld verdiene, zahle Steuer und Sozialversicherungsbeiträge oder verliere gar seine Bafög- und Kindergeldansprüche. Vierhundert Prozent pro Monat: Bei einem 400-Euro-Job ist alles ganz einfach: Es entstehen keine Abgaben oder Sozialversicherungsbeiträge für den Mitarbeiter. "Das trifft jedoch nicht zu, wenn ein Schüler mehrere Minijobs hat und die Grenze von 400 EUR überschreitet", mahnt Claudia Müller von der Minijob-Zentrale in Bochum.

Wenn Sie mehr als 400 EUR verdienen, müssen Sie Ihre Einkommenssteuerkarte bei Ihrem Dienstgeber einreichen. Sie erhalten zunächst monatlich einen Steuerabzug von Ihrem Lohnnebenkosten. Weil bis zu einem Jahreseinkommen von 8004 EUR keine Einkommensteuer anfällt. Eine eigene Versicherung muss man auch abschliessen, wenn man während des Studiums regelmässig mehr als 400 EUR einnimmt, weil die Familienkasse nicht mehr besteht, sagt Udo Barske von der AOK.

Nicht zuletzt sind auch Rentenversicherungsbeiträge zu entrichten - 4,87 bis 9,95 Prozentpunkte, abhängig von der Einkommenshöhe. 4.800 EUR pro Jahr: Diese Zahl ist für alle, die in den Genuss von Baafög kommen, sehr wertvoll. Außerdem gilt ein Limit von 400 EUR pro Jahr. Achim Meyer auf der Heyde, Hauptgeschäftsführer des Studentenwerkes in Berlin, sagt, dass diejenigen, die mehr verdienen, durch das Bafög-Büro gekürzt werden.

"Doch nicht jeder weitere EUR beim Nebenjob korrespondiert mit einem EUR weniger Baafög. 8004 EUR pro Jahr: Von dieser Summe muss jeder Steuer bezahlen - wenn man die Grenzen nur geringfügig übersteigt, sind es aber nur wenige EUR. Für viele Menschen ist es daher viel gravierender, dass das Erziehungsgeld nach dieser Begrenzung vollständig abgeschafft wird.

"Meyer auf der Heyde warnt: "Der Subventionsanteil der Firma gilt auch als Teil des Einkommens. Derjenige, der am Ende schwer verdiene, solle daher rechtzeitig wissen, ob er Urlaubs- oder Weihnachstgeld bekomme - und dies dann in seine Abrechnung aufnehmen, mahnt der Leiter des Studentenwerkes.

Wenn Sie weniger als 20 Wochenstunden arbeiten, gehen die zuständigen Stellen davon aus, dass Sie ein Student mit einer Teilzeitbeschäftigung sind. Eine Ausnahme gibt es, wenn man zu einer Zeit ohne Vorlesung arbeitet: "Wer hauptsächlich am Wochende, am Abend oder in der Nacht tätig ist, kann diese 20-stündige Grenze überschreiten", sagt Barske.

Diese Begrenzung ist für die Krankenkasse wichtig: Wer länger als 14 Studiensemester oder bereits 30 Jahre ist, gehört nicht mehr zu den verhältnismäßig niedrigen Studententarifen der Krankenkasse, sondern muss sich zu den Normaltarifen absichern. In der Vorlesungsphase haben viele Studierende keine Zeit mehr, um zu arbeiten, sagt Meyer auf der Heyde.

Weil dann die Studierenden keine Kranken-, Krankenpflege- und Arbeitslosenversicherungen bezahlen, ganz gleich, wie viel sie berufstätig sind. Allerdings werden ab einem monatlichen Einkommen von 400 EUR Pensionsbeiträge fällig - es sei denn, der Urlaubsjob ist von Anfang an auf 50 Werktage beschränkt. Es geht dann um eine so genannte Kurzzeitbeschäftigung, und das ist wieder frei von Sozialversicherungen, sagt Minijob-Experte Müller.

Mit dem obligatorischen Praktikum: Ganz gleich, wie viel Sie verdienen: "Mit einem während des Studienaufenthaltes absolvierten und in der Studien- und Prüfungsverordnung vorgeschriebenen Praktika sind die Praktikantinnen und Praktikanten von der Sozialversicherung befreit", sagt Meyer auf der Heyde. Im Falle eines Vor- oder Nachdiplompraktikums: Wer während eines Praktika nicht oder nicht mehr als Studierender eingeschrieben ist, zählt zu den normalen Arbeitnehmern - er kommt also nicht in den Genuss von Sondervereinbarungen für Studierende.